Saarlooswolfhond Kennel Waya Whakan

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Körpersprache SWH

Bei der Kommunikation von Caniden untereinander gibt es die vielfältigsten Formen. Angefangen von verbaler Kommunikation bis hin zur Körpersprache. Die Kommunikation untereinander nimmt eine wesentliche Rolle in allen Bereichen des Lebens eines Caniden ein. Alleine über Düfte, Laute, Mimik und Körpersprache besteht eine so großes Repertuar um mit einander (auch über größere Entfernungen) zu kommunizieren.

  • Körpersprache – Gestik
  • Gesichtsausdruck – Mimik
  • Lautsprache – Bellen, Knurren, Winseln, Heulen
  • Duftstoffe – Hunde erkennen Angst, Läufigkeit oder auch ein fremdes Territorium am Geruch.

Menschen bezeichnen es als “lesen”, wenn sie meinen das Verhalten und die daraus folgende Reaktion ihres Hundes zu deuten. Leider werden insbesondere von noch unerfahrenen Hundehaltern bestimmte Reaktionen des Hundes falsch gedeutet. Das liegt nicht zu letzt daran, dass immer mehr Hundebesitzer das sichtbare Verhalten ihrer Tiere auf menschliche Empfindungen hin deuten. Die meisten Tiere werden in der heutigen, dem Tierschutzwahn verfallenen Gesellschaft, immer mehr  vermenschlicht. Man projiziert eigene Gefühle und Wahrnehmungen auf das Verhalten der Tiere. Gerade bei ursprünglichen Hunderassen wie dem SWH oder TWH kann das zu fatalen Folgen führen.

Generell sollte man ein Tier zu vermenschlichen weil es eben nicht natürlich ist. Was aber wiederum nicht heißen soll, dass man nicht den Respekt, die Achtung und natürlich die Zuneigung so wie das Vertrauen zu seinem Hund haben soll. Wichtig ist, dass ein Hund seine Grenzen kennt, in den richtigen Bahnen von uns gelenkt wird. Konsequenz hat nichts mit Tierquälerei zu tun, auch in der Natur herrschen klare Regelwerke, welche von den Mitgliedern eines Rudels streng befolgt werden. Alles ist ins Kleinste abgestimmt und konsequent sowie effektiv geregelt. Um den Hund zu verstehen sollte man Gestik und Mimik immer als Gesamterscheinungsbild betrachten. Die Mimik eines Hundes gibt besonders Aufschluss über seine Stimmungslage, dh. er zeigt weitestgehend in welcher momentanen Verfassung/Stimmung er ist.

Die Mimik

So groß auch die Vielfalt der Hunderassen ist, im Wesentlichen stehen ihnen weitestgehend dieselben Ausdrucksweisen für die Kommunikation zur Verfügung. Das Ausdrucksrepertoire reicht vom entspannten Gesichtsausdruck bis hin zur aggressiven Mimik (offensiv oder defensiv). Folgendes Bild zeigt einen entspannten Hund der einen neutralen Gesichtsausdruck hat.

Das  folgende Bild  beschreibt die Mimiken wie folgt

- Von unten links nach unten rechts: neutraler Gesichtsausdruck bis hin zur offensiven Aggression/Drohen

- Von unten links nach oben link: neutraler Gesichtsausdruck bis hin zur defensiven Aggression/Drohen

Gestik und Mimik spielen eine tragende Rolle, allein schon weil sie für uns am besten zu erkennen sind. Das folgende Bild illustriert die typischen Anzeichen für zunehmende offensive Aggression.
Hier ist es nicht ratsam die Situation eskalieren zu lassen. Am Besten den Abstand zum Hund vergrößern und Blickkontakt vermeiden.

Im folgenden Bild sieht man typische Anzeichen für zunehmende Aggression. Dieses Ausdrucksverhalten kann sowohl in Richtung offensiv, als auch in Richtung defensiv gehen.
Die angelegten Ohren deuten darauf, dass sich der Hund bedroht fühlt, die Nase wird kraus gezogen und an den zurückgezogenen Lefzen unterscheidet sich der Gesichtsausdruck von Aggressivität. In solchen Situationen sollte die Ursache beseitigt werden, falls es sich um Artgenossen handelt, könnte man es gegebenenfalls die Tieren untereinander klären lassen.

Defensive Aggression

Alles ist körpersprachig, nach hinten gerichtet. Das Gewicht, die Ohren und die Mundwinkel, sie sind lang und spitz. Die Zähne werden beleckt und sind bis nach hinten sichtbar. Die Rute ist gesenkt sogar teilweise eingezogen bis zum Bauch und die Stirn ist glatt.


Offensive Aggression

Alles ist nach vorne gerichtet (Ohren, Gewicht, Rute, die Mundwinkel sind kurz und rund, sodass nur die vorderen Zähne zu sehen sind. Die Stirn ist gerunzelt.

Gleich ist in beiden Fällen, die so genannte Nasenrückenrunzel.  Zwischen den beiden Aggressionsausdrücken gibt es jedoch noch eine Vielzahl von “Mischformen”. Defensive Aggression ist nicht mit Angst zu verwechseln, da Angst ein Gefühl darstellt. Jedoch kann Angst auch aggressives Verhalten hervorrufen, genau so wie Unsicherheit oder Panik. Aggressives Verhalten ist eine Handlung.

Aggression / Aggressivität

Aggression ist eine Ankündigung zu einer aggressiven Handlung
Aggressivität ist die Handlung, die der Ankündigung (Aggression) folgt.

Die Gestik

Mit seiner Gestik signalisiert ein Hund seinem Gegenüber, durch charakterliche Körperhaltungen unter hinzuziehen von Schwanz und Ohrenstellung, wie er ihm gesonnen ist. Weiterhin bringt er unmissverständlich zum Ausdruck, in welchem Rangverhältnis er sich seinem Gegenüber sieht. Ein Tier welches sich als ranghoch einschätzt und es auch ist, wird sich groß machen, die Ohren und Rute aufstellen um so seine Überlegenheit zum Ausdruck zu bringen. Es zeigt dadurch eine gewisse Dominanz und imponiert natürlich auch. Ein rangniederes Tier wird sich unterwürfig zeigen, in dem es sich klein macht, den Schwanz ein zieht und verlagert sein Körpergewicht etwas nach hinten. Außerdem wird er es vermeiden mimische Drohsignale aus zu senden, in dem er seinen Kopf leicht in den Nacken legt. Nachfolgend einige Beispiele zur Körperhaltung:

Gegenseitiges Imponieren

Der rechte Hund stellt seine Dominanz klar und unmissverständlich zur Schau, der Hund hebt die Rute, macht sich groß, stellt die Ohren auf und präsentiert sich in seiner vollen Gestalt.

Passive Unterwerfung

Der Hund unten nimmt eine Demutshaltung ein, bietet seinen Hals dar und vermeidet den Blickkontakt als Beschwichtigungsgeste. Der stehende Hund fixiert den unten liegenden Hund mit einem festen Blick und unterstreicht somit seine Überlegenheit deutlich. Die Körperhaltung des überlegenen Hundes wird durch Drohen (fletschen der Zähne, Knurren oder eben durch die Imponierhaltung) verstärkt:

 Ein überlegener Hund wird immer erst warnen um die Situation zu entkräften und den anderen Hund zum Einlenken zu bewegen. Sollte er damit keinen Erfolg haben, wird er durch kurzes Schnappen oder einen leichten Angriff den anderen Hund disziplinieren. Der angegriffene Hund wird durch (wie im Bild dargestellt Beschwichtigungsgebärden und Demutsverhalten den angreifenden Hund veranlassen sein aggressives Verhalten einzustellen.
Also wird sich der rangniedere Hund als letzte Möglichkeit auf den Rücken legen um so den anderen Hund zum Ablassen zu bewegen. Die passive Unterwerfung ist die extremste Form der Unterwerfung,  die eine Pflegehandlung auslöst. Beim Welpen z.B. würde die Mutter jetzt beginnen ihm die Genitalregion ab zulecken.

Aktive Unterwerfung

Diese kann der passiven Unterwerfung voraus gehen. Der linke Hund erkennt den rechten Hund als ranghöher an und demonstriert dies, indem er sich aktiv (also noch handlungsfähig) unterwirft. Der Hund ist in dieser Haltung noch in der Lage zu reagieren. Wenn ein Hund diese Unterwerfung zeigt, wird bei einer Rauferei im Regelfall der andere Hund von ihm ablassen. Das Gleiche trifft zu wenn man den Hund bestraft, nimmt er diese Haltung ein sollte man das auch akzeptieren:

Defensiv-aggressives Verhalten

Im folgenden Bild zeigt der linke Hund ein defensiv aggressives Verhalten. Der rechte Hund hingegen zeigt friedliche Dominanz/Imponierverhalten. Weder Blick noch Körper sind auf sein Gegenüber gerichtet und trotzdem zeigt er alle Anzeichen offensiven Verhaltens, jedoch nicht richtungsgebunden. Der Hund zeigt eine aufrechte Körperhaltung und demonstriert so seine Überlegenheit. Mit aufgestellter Rute und aufgestellten Ohren untermauert er diese Überlegenheit. Gleichzeitig bietet er dem anderen Hund seine Halsseite dar und unterbindet den Blickkontakt. Der rechte Hund bedroht den linken Hund trotz seiner zur Schau gestellten Dominanz nicht, was mit wahrscheinlicher Sicherheit keine Rangelei nach sich ziehen wird.

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